Die drei Aargauer Landeskirchen führen verschiedenen Institutionen gemeinsam:
- Ökumenische Fachstelle Religion, Wirtschaft, Technik an der Fachhochschule Nordwestschweiz, Standort Windisch
- Kirchenmusikschule Aargau (mit der ök. Schulkommission)
- Die ökumenische Polizeiseelsorge
Dazu kommen die ökumenische Kommissionen wie «Bewahrung der Schöpfung», und «Kirche -Wirtschaft».
Gemeinsame Aktivitäten
Seit Jahrzehnten kommen die drei Kirchenleitungen alle paar Monate zu regelmässigen Treffen zusammen. Die Landeskirchen treten zum Beispiel am Bettag gemeinsam auf, wenn sie zusammen mit der Aargauer Regierung jedes Jahr das «Bettagsmandat» herausgeben. Gemeinsam vertreten sie gegenüber der Regierung und staatlichen Stellen kirchliche Interessen in den Bereichen kirchlicher Unterricht in den Schulen oder Seelsorge in Spitälern und Gefängnissen.
Gelegentlich wenden sie sich auch gemeinsam an die Öffentlichkeit zum Beispiel bei Abstimmungen über den Schutz des Sonntags im Arbeitsrecht, bei sozialen Fragen durch Stellungnahmen des Aargauer Sozialrats oder bei speziellen Kampagnen. 2003 haben die Landeskirchen mit dem gemeinsamen Projekt «Wasserzeichen» das Kantonsjubiläum mitgefeiert, 2008 ein Projekt für eine friedliche Fankultur bei der Fussball-Europameisterschaft in Aarau realisiert und 2009 zusammen mit dem Stapferhaus in der Aktion «Timeout – Mehr Zeit zum Leben» die Kirchturmuhren angehalten. Und jeden Montagmorgen, kurz nach neun Uhr, machen sich Frauen und Männer in der wöchentlichen Sendung «90 Sekunden» im Radio Argovia Gedanken zum Tag – ein ökumenisches Medienprojekt der Landeskirchen.
Gemeinsame Arbeitsfelder
Vor allem die beiden grossen Landeskirchen, die mehr als zwei Drittel der Aargauer Bevölkerung repräsentieren, arbeiten in mehreren Arbeitsgebieten eng zusammen:
- in der Spitalseelsorge
Die von den Landeskirchen angestellten Religionslehrerinnen und -lehrer an den sechs Aargauer Kantonsschulen erteilen einen ökumenisch ausgerichteten Unterricht in den Freifächern Religion und Hebräisch und sie sind in der Seelsorge für die Schülerinnen und Schüler da. Das geschieht zum Beispiel in den ökumenischen Foyers an den Kantonsschulen Baden und Wettingen, die von den Jugendlichen in Pausen und Freistunden gerne genutzt werden.
Für den Allgemein Bildenden Unterricht an den Berufsschulen haben die Landeskirchen ein gemeinsames Unterrichtspaket zu interreligiösen Fragen entwickelt, das seit 2009 von einigen Lehrerinnen und Lehrern eingesetzt wird.
Die Weiterbildung in der Katechetik, dem kirchlichen Unterricht am Lernort Schule und in den Kirchgemeinden und Pfarreien, wird von den beiden kirchlichen Fachstellen inzwischen in einem ökumenischen Programm zusammengefasst. Diese Zusammenarbeit soll demnächst auch auf die Ausbildung der Katechetinnen ausgedehnt werden. Alle Unterrichtenden nutzen gemeinsam das Angebot der Katechetischen Medienstelle in Aarau.
Die Seelsorgerinnen und Seelsorger an den Kantonsspitälern in Aarau und Baden, in der Klinik Königsfelden und auf der Barmelweid arbeiten eng zusammen und halten ökumenische Gottesdienste in den gemeinsamen Andachtsräumen. Sie vertreten sich im Notfalldienst gegenseitig ohne Rücksicht auf die Konfession. Auch in der Gefängnisseelsorge und in der Gastgewerbeseelsorge spielen konfessionelle Grenzen keine grosse Rolle.